Peter Sekan

Für ein schöneres Internet!

Let’s talk about Ghost, Baby!

26.10.2025 • 495 Worte • Lesezeit 3 min
web development

Warum nicht einfach mal eine Lösung von der Stange?

Du brauchst also eine Website? Möglichst schnell, und das Budget ist auch nicht sehr groß? Das sind nicht die besten Voraussetzungen für eine individuelle und maßgeschneiderte Lösung. Aber das muss ja auch nicht sein. Es gibt ja genügend Alternativen. Plattformen mit Baukastensystemen wie Wix.com oder Squarespace.com sind recht einfach zu handhaben, und das gute alte WordPress.com ist auch noch da.

Während mir des Öfteren die Werbung von Squarespace und Wix begegnet, bin ich dennoch ein großer Fan eines stilleren Vertreters, dessen Entwicklung ich nunmehr seit über zehn Jahren verfolge: Ghost.org!

Ein bisschen Geschichte

Die Motivation hinter der Entstehung von Ghost war das Wachstum von WordPress. Wir erinnern uns – vielleicht auch nicht 🤓 –, dass WordPress vielen Menschen die Partizipation am Internet erst ermöglichte. Es kam als kompaktes Paket, das nur etwas Halbwissen bedurfte, um eine eigene funktionale Website aufzusetzen. Durch die wachsende Beliebtheit bildete sich auch rasch eine offene Community, und der Bedarf nach Features brachte schnell ein beeindruckendes Ökosystem hervor. Nicht umsonst waren zwischenzeitlich 80 % des WWW mit WordPress gebaut.

Viele Plug-ins wurden fester Bestandteil des WordPress-Pakets, und insofern wuchs auch seine Komplexität. Es wurde zur legendären eierlegenden Wollmilchsau. Was aber, wenn ich nur meinen kleinen, sympathischen Blog haben wollte – ohne Shop, mit einem schlanken Backend und einem tollen Interface zum Schreiben?

Genau dort setzte (und setzt immer noch) Ghost an. Das Schreiben und Publizieren sollte wieder einfach werden. Darum setzten sich ein paar kluge Köpfe zusammen, gründeten eine NGO und fingen an, Ghost zu bauen. Den Start bildeten ein minimalistischer Markdown-Editor, eine MongoDB-Datenbank und ein schlankes Theme.

Für wen ist Ghost?

Ghost richtet sich an alle, die der Meinung sind, etwas sagen zu müssen – und in erster Linie an Publizisten, die davon auch leben wollen. Dafür stellt es mittlerweile auch eine Plattform mit den entsprechenden Werkzeugen zur Verfügung. Vor allem das Abo-Modell mit der gesamten Zahlungsabwicklung finde ich beeindruckend. Und das eingebaute Newsletter-Feature sorgt auch dafür, dass die Community etwas für ihr Geld bekommt.

Ghost ist Open Source und man kann es auch selbst hosten, aber bei einem Einstiegspreis der Plattform von 10 USD monatlich würde ich mir nicht den Aufwand machen – besonders, weil dann auch die Verantwortung für die Sicherheit wieder bei einem selbst liegt.

Wenn man also vorhat, eine Community von zahlenden Mitgliedern aufzubauen, finde ich Ghost unschlagbar.

Von der Stange klingt aber wenig individuell

Mit dem Starter-Angebot kommen 18 offizielle Themes, die bei einem schnellen Start guten Content anständig darstellen können. Und sind wir ehrlich: Langfristig hilft auch kein gutes Design, wenn der Inhalt schlecht ist.

Ab dem Creator-Modell (25 USD/mtl.) kann man seine Seite mit Custom Themes aus dem Marketplace individualisieren. Und es wäre verwunderlich, wenn sich dort nicht etwas Zweckmäßiges für unter 100 USD finden ließe.

Letztendlich gibt es immer noch die Möglichkeit, selbst ein Theme zu entwickeln. Allerdings entfernt man sich damit wieder von einer schnellen und kostengünstigen Lösung.